Die Digitalisierung eines KMU – Teil 2: Vom Onlineshop zum funktionierenden System

Die Digitalisierung eines KMU – Teil 2: Vom Onlineshop zum funktionierenden System

Wie aus einem digitalen Fundament ein vernetztes und effizientes Gesamtsystem wurde.


6. Wenn alles zusammenspielt

Nachdem die Basis stand, war der nächste Schritt, alle Systeme miteinander zu verbinden.
Shop, Kasse, Lagerbestand, Scanner und Etikettendrucker sollten nicht mehr einzeln arbeiten, sondern als Einheit.

Ich habe anfangs verschiedene Scanner ausprobiert, weil ich eine günstigere Lösung suchte.
Ich brachte sie zwar zum Laufen, doch in der Praxis zeigten sich kleine, aber entscheidende Unterschiede.
Einige Scanner erkannten Barcodes zu langsam oder brauchten mehrere Versuche, was den Ablauf an der Kasse mühsam machte.
Erst mit dem aktuellen Modell lief das System zuverlässig und flüssig.

Heute funktioniert der gesamte Verkaufsprozess digital und synchron – vom Scan bis zur Lageraktualisierung im Onlineshop.


7. Investition und Kosten realistisch einschätzen

Viele unterschätzen die Kostenstruktur einer Digitalisierung.
Sie ist nicht teuer, wenn man sie richtig plant, aber sie kostet Zeit und Geduld.

Ich habe mich bewusst gegen ein teures Komplettsystem entschieden.
Shopify erlaubt es, klein zu starten und Funktionen bei Bedarf zu erweitern.
Die Kombination aus klaren Geräten und modularen Abos hat sich bewährt.


8. Unsere Hardware in der Praxis

Für den Betrieb im Laden nutzen wir heute ein kompaktes, stabiles Setup, das alle Anforderungen erfüllt und direkt mit Shopify POS verbunden ist.

Gerät Marke / Modell Preis (CHF)
Belegdrucker Epson TM-M30III 241
Geldkasse Star Micronics CB-2002 FN 106
Anzeige Kunde Samsung Galaxy Tab A9 104
Scanner Socket Mobile S720 2D Bluetooth mit Dock (#UK/CH) 365
Kassenmonitor iPad oder Tablet (ab Preis) 329
Ständer Tablet-Ständer 124
Summe Hardware 1 269 CHF

Das Setup ist vollständig mit Shopify POS kompatibel.
Der Scanner arbeitet zuverlässig kabellos, der Belegdrucker ist schnell, und das Galaxy Tab dient als Kundenanzeige für Preise und Beträge.
Die Kasse selbst läuft aktuell über ein iPhone, wobei ein iPad langfristig praktischer wäre.


9. Laufende Abos und Softwarekosten

Für den Start haben wir drei Abos gewählt, die den Betrieb komplett abdecken.

Abo Zeitraum Preis (EUR/Jahr)
Shopify Basic 1 Jahr 297 €
POS Pro 1 Jahr 708 €
Booster SEO 1 Jahr 533.62 €
Summe Abos 1 538.62 € (≈ 1 480 CHF)

Für den Onlineshop wird nur das Shopify Basic-Abo benötigt.
Sollte man nur eine einzelne Kasse betreiben wollen, reicht auch die POS Basic-Version, die kostenlos zur Verfügung steht.
Da wir jedoch drei Kassen im Einsatz haben und ein erweitertes Warenlagersystem benötigen, war für uns die POS Pro-Version notwendig.

Das Booster SEO-Abo ist optional.
Wir haben es zum Start abonniert, können aber noch keine fundierte Aussage zu den Ergebnissen machen, da SEO-Massnahmen erst nach einiger Zeit messbar werden.

Damit liegen die jährlichen Fixkosten für die gesamte digitale Infrastruktur bei rund 1 500 CHF plus einmalige Hardwarekosten von etwa 1 270 CHF.
Für ein funktionierendes, professionelles System ist das ein sehr guter Wert.


10. Sichtbarkeit und Automatisierung

Sobald das System läuft, geht es um Sichtbarkeit.
Der Onlineshop ist die Grundlage, aber erst durch regelmässige Inhalte und eine aktive Online-Präsenz entsteht Reichweite.

Wir setzen aktuell auf Blogbeiträge und LinkedIn, um Einblicke und Wissen zu teilen.
In Zukunft wollen wir zusätzlich auf YouTube, Instagram und TikTok präsent sein, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen und den digitalen Auftritt weiter auszubauen.

Digitalisierung endet nicht mit der Technik, sondern beginnt dort, wo Menschen mit dem System interagieren.


11. Fazit

Heute läuft unser gesamter Verkauf digital, von der Lagerverwaltung bis zum Belegdruck.
Jede Komponente hat ihren Platz, und die Systeme kommunizieren zuverlässig miteinander.

Der Aufwand zu Beginn war gross, doch er hat sich gelohnt.
Wir haben keine überteuerte Komplettlösung gekauft, sondern ein System aufgebaut, das zu uns passt und sich erweitern lässt.

Digitalisierung muss nicht teuer sein.
Sie braucht nur Struktur, Geduld und den Mut, es selbst anzugehen.

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